Editorial
Die Organisation der Arbeitswelt (OdA) Gesundheit Bern setzt sich für die berufliche Nachwuchsförderung im Gesundheitswesen ein. Ihr Präsident Jürg Wägli und der Geschäftsführer André Pfanner-Meyer standen ebenso einmal vor der Berufswahl, waren Lernende einer Grundausbildung. Heute sind sie die beiden Köpfe der OdA und erzählen im nachstehenden Interview, wie sie das Geschäftsjahr 2022 erlebt haben, welche zukünftigen Herausforderungen sie erwarten und was ihnen für die Lernenden besonders am Herzen liegt.
Editorial
Die Organisation der Arbeitswelt (OdA) Gesundheit Bern setzt sich für die berufliche Nachwuchsförderung im Gesundheitswesen ein. Ihr Präsident Jürg Wägli und der Geschäftsführer André Pfanner-Meyer standen ebenso einmal vor der Berufswahl, waren Lernende einer Grundausbildung. Heute sind sie die beiden Köpfe der OdA und erzählen im nachstehenden Interview, wie sie das Geschäftsjahr 2022 erlebt haben, welche zukünftigen Herausforderungen sie erwarten und was ihnen für die Lernenden besonders am Herzen liegt.
Highlights
Highlights
10 Jahre AGS: Eine Erfolgsgeschichte
2011 starteten die ersten Lernenden, im Rahmen eines Pilotprojekts, die neu geschaffene Ausbildung AGS. Gemeinsam mit der OdA Soziales Bern würdigten wir die 10-jährige Grundbildung mit einer Newsletter-Sonderausgabe. Dabei entstanden Interviews, Videoportraits und Statistiken rund um die AGS-Ausbildung, die Anfänge und Entwicklungen sowie die Wertschätzung innerhalb der Gesundheitsbranche. In den Videosequenzen erzählen drei ehemalige AGS-Absolvent:innen von ihren Beweggründen zur Wahl der AGS-Ausbildung. Ebenso beschreiben zwei Berufsbildnerinnen der ÜK, wie die ÜK-Sequenzen während der zweijährigen Ausbildung gestaltet sind.
Zur Erinnerung: Nach Überführung der Gesundheits- und Sozialberufe in die nationale Bildungsverordnung entstand mit der AGS-Ausbildung eine einheitliche Grundausbildung von nationaler Bedeutung. Von Anfang an konnten Ausbildungsbetriebe aus einem breiten Spektrum gewonnen werden – Pflege- und Altersheime, Spitex-Organisationen, Akutspitäler, Psychiatrische Kliniken, Rehabilitationskliniken sowie Wohnheime für Menschen mit Beeinträchtigung. In den letzten zehn Jahren schlossen im Kanton Bern rund 1’000 Personen ihre Ausbildung erfolgreich ab.
Lehrabschlussfeier für 762 FaGe und 111 AGS
Letztes Jahr waren das Glück, die Fröhlichkeit und die Dankbarkeit wohl noch intensiver spürbar als die Jahre davor. Fanden doch die sogenannten «LAF», die Lehrabschlussfeiern, nach zwei Jahren online wieder vor Ort in der PostFinance Arena sowie im Theater National in Bern statt. 762 FaGe sowie 111 AGS feierten im Juli ihren Abschluss. Grosse Ehre erwiesen Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg und die Amtsvorsteherin des MBA, Barbara Gisi, die an den Anlässen präsent waren, um den Abschliessenden zu gratulieren. Einen ausgeprägten Dank richtete unser Präsident Jürg Wägli auch an die Angehörigen, Freunde und stolzen Ausbildenden. Verlangten doch die letzten zwei Jahre von allen Involvierten aussergewöhnlich viel ab.
Drei Strategiefelder im Jahr 2022 auf dem Vormarsch
Wir sind bestrebt, uns stetig zu verbessern und arbeiten neben den Kerngeschäften auch an unseren strategischen Handlungsfeldern. Sie sind das Ergebnis der Strategieprüfung des Vorstandes vor drei Jahren und zeigen die Stossrichtungen für unser Handeln. Im Jahr 2022 rückten vor allem die Felder Fachkräfteförderung sowie Kommunikationsthemen Koordination/Vernetzung sowie Wissensmanagement in den Vordergrund. Innerhalb den Vernetzungs- und Wissens-Strategiefelder haben wir uns vor allem des Informationsflusses bezüglich gesundheitsbranchenrelevanter Themen angenommen. Also z. B. Stellungnahmen zu bedeutenden Themen im Newsletter und Corporate Webseite, Stellungnahmen der OdA zu grösseren Branchenthemen, Mitteilungen anderer Institutionen als Netzwerkservice oder auch Evaluieren, Bündeln, Optimieren und übersichtlicheres Gestalten von unseren bestehenden Kommunikationskanälen. Bezüglich Fachkräfteförderung setzen sich neue Arbeitsgruppen für genügend qualifiziertes Fachpersonal ein sowie attraktive berufliche Perspektiven – auch im Rahmen der Umsetzung der Pflegeinitiative.
Jahresrückblick in 12 Bildern
Jahresrückblick in 12 Bildern
ÜK / QV
ÜK / qv
Neue Lernende Grundbildungen FaGe und AGS
Mitte August startete unser ÜK-Betrieb mit insgesamt 950 neuen Lernenden ins Lehrjahr 2022/23. 820 Lernende begannen ihre Ausbildung als FaGe und 130 als AGS. Etwa 50 % der Lernenden absolvieren ihre Ausbildung im Langzeitbereich. Die Branche erhält damit auch mit dem Lehrbeginn 2022 wichtige und dringend benötigte Nachwuchsfachkräfte. Ihre Fachkompetenzen erarbeiten sie sich im Lehrbetrieb, in den Berufsfachschulen des Kantons Bern sowie im ÜK-Zentrum in Bern/Köniz. Im Auftrag der Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern werden die ÜK-Sequenzen von uns organisiert und durchgeführt.
Schwerhörige und Gehörlose der BFSUG Bern im ÜK
Referate von schwerhörigen und gehörlosen Menschen können das Know-how von Gesundheitsfachpersonen mit ihren wertvollen Erfahrungen ergänzen. Sie erhöhen die Qualität der Ausbildung der Lernenden, indem sie Einblicke in ihr berufliches und soziales Leben sowie ihre Kenntnisse der eigenen Bedürfnisse in die ÜK einfliessen lassen. Wir arbeiten seit mehreren Jahren mit der Beratung für Schwerhörige und Gehörlose BFSUG Bern zusammen. Referent:innen, die selbst schwerhörig oder gehörlos sind, besuchen das ÜK-Kurszentrum in Köniz und sensibilisieren angehende FaGe für den Umgang mit hörbehinderten Menschen. Die Lernenden kommen in Berührung mit verschiedenen Kommunikationsformen und probieren sich im Lippenlesen. In einem Interview mit der BFSUG berichtet Jana Burri, die Leiterin Fachbereich ÜK, über ihre Erfahrungen aus der Koordination und dem Erleben dieser wertvollen Referate.
Kursauswertung der ÜK-Sequenzen
Die ÜK als ein wichtiger Bildungsteil der OdA sind während dem Jahr 2022 wieder in den Normalmodus zurückgekehrt. Die Durchführungen während der Corona-Pandemie unter Einhaltung von strengeren Hygienestandards, Anpassungen von Betriebsabläufen sowie pandemiebedingten Krankheitsausfällen bei den Berufsbildenden ÜK waren im Geschäftsjahr 2022 überaus herausfordernd. Die Abläufe haben sich aber im Verlaufe des Jahres eingespielt und normalisiert. Entsprechend zeigte auch die Jahresevaluation bei den Lernenden ein sehr erfreuliches Bild: Die Lernenden sind mit Ablauf, Organisation, Berufsbildenden ÜK sowie generell mit der Durchführung der Kurs-Sequenzen ausserordentlich zufrieden. Diese Rückmeldungen dienen uns nicht nur zur Dokumentation der Zufriedenheit der Lernenden mit den ÜK, sondern auch zur Qualitätssicherung und -entwicklung. Die elektronische Kursbeurteilung lässt die Lernenden folgende Themenbereiche beurteilen: Kursablauf, Verständlichkeit des Unterrichts, Methoden, Einbindung der Lernenden, Übungsmöglichkeiten, Kursmaterialien, Unterstützung und Umgang ÜK-Lehrpersonen sowie Lernprofit für die Praxis. Den Lernenden steht für die Bewertung eine Skala von «ausgezeichnet» bis «unbefriedigend» zur Verfügung.
Kleine Stories aus dem ÜK
Schadenfall
Der Humor mit den ÜK-Teilnehmenden ging nie verloren, auch wenn die Durchführung der Kurse im ÜK-Zentrum nicht immer einfach für die Lernenden war: Während einer praktischen Übung entstand in einer ÜK-Sequenz an einem Pflegebett Schaden. Die involvierte Lernende war ausgesprochen verunsichert und entschuldigte sich mehrmals dafür. Sie befürchtete, dass die Beschädigung am Bettgestell gross und für sie teuer ausfallen würde. Nach einem internen Augenschein und Kontakt mit dem Lieferanten konnte das defekte Bauteil ohne externe Hilfe von unseren Mitarbeitenden ausgetauscht werden. Die Kosten des Artikels beliefen sich auf knappe CHF 16.-, inkl. Versand…
Schnecken
Ein Brief mit den Semesterunterlagen für das neue Lehrjahr kam mit einem «unzustellbar» in unser Kurssekretariat zurück. Unsere Assistentin der ÜK-Kursorganisation bat daraufhin per E-Mail die Lernende, ihr die aktuelle Postadresse zu melden. Diese antwortete darauf wie folgt: «Guten Abend, die Adresse ist noch dieselbe, nur haben einige Schnecken mein Namensschild am Briefkasten gefressen. Der Regen hatte es aufgeweicht und dadurch wurde es wohl für diese schmackhaft (tatsächlich so passiert). Ich bin noch nicht dazu gekommen, das zu erneuern, da ich eher selten Post bekomme.»
Durchführung QV
Im Auftrag des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes des Kantons Bern (MBA) verantworten wir die ordnungsgemässe Durchführung der Abschlussprüfungen, der sogenannten Qualifikationsverfahren (QV). Dies für die Grundbildungen FaGe und AGS. Um die QV bestmöglich durchzuführen und insbesondere auch die Betriebe noch besser zu unterstützen, haben wir, wie bereits im Jahr zuvor, verschiedene unterstützende Angebote umgesetzt. So z. B. Weiterbildungen in Form von Online-Sprechstunden für erfahrene Prüfungsexpert:innen (PEX), welche die Lernenden während des QV beurteilen, sowie zusätzliche Fachkurse QV für PEX FaGe und AGS. In den Sprechstunden beantwortet der Chefexperte Philippe Reichen Fragen und berät die Berufsbildenden individuell nach ihren Bedürfnissen.
Vereinfachungen QV für 2023
Dem von uns eingereichten Antrag für eine Vereinfachung der individuellen praktischen Arbeiten (IPA) analog dem Vorjahr hatte das Mittelschul- und Berufsbildungsamt nicht mehr entsprochen. Diesbezügliche Konsultationen mit unterschiedlichen Stellen und Einschätzungen des MBA führten leider zu diesem Entscheid. Die IPA – jene Prüfungen, wo die AGS- und FaGe-Lernenden am Ende ihrer Ausbildung zeigen, dass sie fähig sind, die geforderten Aufgabestellungen nach einem entsprechenden Kriterienkatalog auszuführen – wurden 2022 wieder ordentlich gemäss Bildungsverordnung durchgeführt. Wir evaluierten das QV, Ausgabe 2022, umfassend. Obwohl die Umsetzung von eidgenössischen Prüfungen an nationale und kantonale Vorgaben gebunden ist, war es uns möglich, verschiedene Optimierungen für das Prüfungsjahr 2023 im deutschsprachigen Teil des Kantons Bern zu initiieren. Beispielsweise sind dies Verlängerungen, was die Auswahlphase für externe Prüfungen und die eigentliche IPA-Phase betrifft, oder die Schaffung von Sprechstunden für Prüfungsexpert:innen. Zusätzlich unterstützen wir Betriebe individuell, welche vor besonderen Herausforderungen stehen. Weitere daraus entstandene Vereinfachungen sind in der Stellungnahme der OdA nachzulesen.
Berufsmarketing / Events
Berufsmarketing / Events
«gesundheitsberufe – Profis für Menschen»
Mit dem Label «gesundheitsberufe – Profis für Menschen» bewerben wir im Auftrag der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) des Kantons Bern 14 versorgungsrelevante nichtuniversitäre Gesundheitsberufe der Sekundarstufe II und der Tertiärstufe. Das Ziel und gleichzeitig eine in der jetzigen Branchensituation wichtige Aufgabe unseres Berufsmarketings und unserer Berufs-Dachkommunikation ist, in den Gesundheitsberufen jederzeit über genügend Fachkräfte zu verfügen. Wir wollen damit junge Menschen für den Berufseinstieg in das Gesundheitswesen begeistern, aber auch Spät- und Wiedereinsteiger:innen gewinnen. Die Massnahmen werden von uns entwickelt und von der Steuergruppe Dachkommunikation, bestehend aus der GSI, dem Berner Bildungszentrum Pflege, dem medi – Zentrum für medizinische Ausbildung, der Berner Fachhochschule und uns selbst, beschlossen.
Berner Berufsmeisterschaften FaGe
Die Berner FaGe-Berufsmeisterschaft 2022 hat Mitte September aus 23 Kandidat:innen drei stolze Siegerinnen hervorgebracht. Yara Steiner (Sonnenhofspital, Lindenhofgruppe), Louisa Kistler (Sonnenhofspital, Lindenhofgruppe) und Livia Martella (Spital und Altersheim Belp, Insel Gruppe) belegten an diesem Grossanlass die drei ersten Plätze. Gleichzeitig fand sich auf dem BERNEXPO-Gelände auch das Publikum der nationalen SwissSkills ein – eine Eventkombination als Folge der zwei Pandemiejahre. Die Ehrung der Siegerinnen fand unter Beisein der Amtsvorsteherin des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes des Kantons Bern, Barbara Gisi, sowie unserem Geschäftsführer, André Pfanner-Meyer, statt. Den drei Meisterinnen wird sich so manche Tür zu weiteren schönen Erlebnissen öffnen – zum Beispiel den nächsten Schweizer Berufsmeisterschaften im September 2023 in Delémont.
Erlebnistag im Herbst: Kantonaler Tag der Gesundheitsberufe (KTGB)
Ausgebaute Touren, gestiegene Teilnehmendenzahlen, ausgebuchte Rundgänge und eine grosse Medienpräsenz – der letztjährige KTGB sendete zahlreiche ermunternde Signale. Ein Abdruck dessen, dass das Interesse an den Gesundheitsberufen nach wie vor anhält. 2’200 Oberstufenschüler:innen, Lehrpersonen und Erwachsene (2021: 1’600 Besucher) erlebten am Erlebnistag zahlreiche Gesundheitsberufe der Sekundarstufe II und der Tertiärstufe. Der Einsatz und das Engagement der beteiligten Institutionen aus Akut- und Langzeitbereich, Spitex, Psychiatrie und Rehabilitation waren sehr gross, die vernetzte Zusammenarbeit beispielhaft. Die vorab versendete gemeinsame Medienmitteilung des Kantons Bern und der OdA lud Medienschaffende ein, den Anlass zu besuchen. Die Anmeldungen der Journalisten und die nachfolgenden Berichterstattungen erfreuten sehr. Grosse Anerkennung signalisierte auch die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion – vertreten durch die stellvertretende Generalsekretärin, Aline Froidevaux, sowie Elisabeth Stalder, Bereichsleiterin nichtuniversitäre Gesundheitsberufe. Sie nutzten die Gelegenheit, in den Spitälern in Burgdorf und Langenthal persönlich einen Augenschein zu nehmen. Eindrücke und Stimmen aus allen Regionen liefert die nachstehende Medienmitteilung.
myoda
Aufgrund von Wünschen aus der Praxis erfuhr die Plattform für Einblickstage und Berufswahlpraktika myoda im Jahr 2022 weitere technische und inhaltliche Optimierungen. Die Kennzahlen zeigen, dass im Berichtsjahr insgesamt 4’155 Angebote (Einblickstage, Praktika) absolviert und 4’899 Neu-Registrierungen von Bewerbenden erfasst wurden. Die Plattform zählt 47 neuregistrierte Betriebe. Insgesamt sind knapp 700 Betriebsaccounts auf myoda aktiv. Die eigens für myoda formierte Arbeitsgruppe trifft sich zweimal jährlich, um die Bedürfnisse der Betriebe in die Weiterentwicklung einfliessen zu lassen.
Berufs- und Ausbildungsmesse – BAM.Live
Ende August fand während vier Tagen die Berufs- und Ausbildungsmesse BAM.LIVE wieder vor Ort in den Hallen der BERNEXPO statt. Vertretende von verschiedenen Berufen brachten den Interessierten Ausbildungen und Berufstätigkeiten näher. Wie bereits in den Vorjahren gehörte unser Bildungsmarktstand «gesundheitsberufe» zu einem der grössten an der Messe und war auch vom Konzept her gut durchdacht. Wir machten Gesundheitsberufe auf Sekundarstufe II und Tertiärstufe für die Schüler:innen live erlebbar. Das Interesse an den Gesundheitsberufen war sehr hoch und konnte praktisch wieder an die Jahre vor der Pandemie anknüpfen: Knapp 6’000 Besuchende liessen sich am Stand der Gesundheitsberufe beraten. Es wurde reichlich ausprobiert – gepikst, Puppenzähne freigekratzt, durchs Mikroskop und auf dem Röntgenschirm analysiert. Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg selbst ging auf Tuchfühlung mit der Station der Operationstechnik. Gemeinsam mit Matthias Güdel, Vorstandsmitglied der OdA, durften wir ihn sowie die stellvertretende Generalsekretärin Ressort Gesundheit, Aline Froidevaux, und Elisabeth Stalder-Riesen, Bereichsleiterin nichtuniversitäre Gesundheitsberufe, begrüssen. Natürlich bedeutet eine erfolgreiche BAM mit vielen Interessierten noch nicht automatisch mehr Menschen, die sich für einen Gesundheitsberuf entscheiden wollen, aber ein ermutigendes Zeichen ist es auf jeden Fall.
Marketingkampagne «Berufseinstieg»
Mit neuen Sujets von jungen Gesundheitsfachpersonen machte die Plakat- und Online-Kampagne auf die verschiedenen Gesundheitsberufe weiter aufmerksam. Zwei Plakatmotive wurden in allen vier Regionen des Kantons ausgehängt. Als Anzeigen erschienen sie gezielt in Bildungs-Specials verschiedener Printmedien. Ergänzend wurden bezahlte Posts auf den sozialen Medien, Instagram und Facebook, gestreut. Auf der Webseite zur Kampagne erzählen die Testimonials in Interviews von ihrem Arbeitsalltag und persönlichen Weg in die Gesundheitsberufe.
Regionales Vernetzungsmarketing
Die Vernetzung mit den regionalen Fachbereichen Überbetriebliche Zusammenarbeit (ÜZA) entwickelte sich auch im Berufsmarketing stetig weiter. Bei der Durchführung von (Online)-Infoveranstaltungen zu den Pflegeberufen in den verschiedenen Regionen unterstützte das Berufsmarketing die ÜZA je nach Bedarf. Unter der Rubrik Veranstaltungen auf der Webplattform gesundheitsberufe-bern.ch konnten die Regionen ihre Veranstaltungen gebündelt auf eigenen Unterseiten darstellen. Eine Streuung der einzelnen Daten erfolgte auch über unsere Social Media-Kanäle.
Bildung und Gremienarbeit
Bildung und Gremienarbeit
Sprachförderung
Das bzi Bildungszentrum Interlaken bietet in Zusammenarbeit mit uns das neue Format «Deutschkurse für Mitarbeitende in der Pflege und Betreuung» an. Fremdsprachige Lernende und Mitarbeitende können ihren Sprachstand verbessern und so mehr Sicherheit im Umgang mit ihrer Klientel erreichen. Das Angebot wurde im Rahmen des kantonalen Förderprogramms «Einfach besser! am Arbeitsplatz» aufgenommen und ist zu 50 % vom Kanton subventioniert. Wir setzen uns ein, das Angebot ab Sommer 2023 auch in das Kursprogramm von weiteren Berufsfachschulen im Kanton Bern einzubinden.
Bildungsverordnung (BiVo) – 5-Jahres-Überprüfung FaGe
Die Schweizerische Kommission für Berufsentwicklung & Qualität (SKBQ) führt die in den Bildungsverordnungen festgelegte, periodische 5-Jahres-Überprüfung durch und überprüft die beruflichen Grundbildungen auf Aktualität und Qualität. So auch die Grundbildung FaGe, welche 2022 gestartet wurde. Die Dachorganisation OdASanté hatte eine Umfrage erstellt, die über die kantonalen OdAs an die Umfrageteilnehmenden weitergeleitet wurde. Die OdA befragte dazu, in Zusammenarbeit mit den Fachbereichsleiterinnen der Überregionalen Zusammenarbeit ÜZA, rund 80 Berufsbildner:innen und Berufsbildungsverantwortliche unserer Lehrbetriebe, die Leiterin Fachbereich ÜK, Verantwortliche für die Berufskenntnisse der Berufsfachschulen und Absolvent:innen. Die OdA war dabei federführend, indem sie die Umfrage administrierte und koordinierte und sich insbesondere für ein starkes Gewicht des Kantons Bern einsetzte. Anschliessend an die Befragungen wird die Kommission für Berufsentwicklung & Qualität im Laufe von 2023 einen Überprüfungsbericht mit Empfehlungen zum Handlungsbedarf verfassen. Der Bericht gibt auch Auskunft über die künftigen Bedürfnisse der Branche, die Arbeitsmarktfähigkeit der Absolvent:innen und schlägt das weitere Vorgehen vor. (Quelle: sbfi.admin.ch)
Vielen Dank an die OdA Gesundheit Bern für den herzlichen Empfang und die vielfältigen Einblicke. Wir waren begeistert und können diese Erfahrung auch anderen Lehrpersonen weiterempfehlen!
ÜK-Erlebnistag für Lehrpersonen
Im Rahmen eines Kollegium-Tages besuchten im November sieben Lehrpersonen aus dem berufsvorbereitenden Schuljahr des Berufsbildungszentrums IDM Thun unsere ÜK. Während einem halben Tag erhielt die Lehrerschaft einen persönlichen Einblick in die Tätigkeiten von AGS und FaGe. Dabei begleiteten die Lehrpersonen unsere ÜK-Klassen in praktischen Trainings, Fallbesprechungen und Rollenspielen. Das neu konzipierte Angebot soll die Lehrerschaft für die beiden Gesundheitsberufe sensibilisieren und die Jugendlichen in der Berufswahl unterstützen. Im Zuge dieses Erfolges wurde der Erlebnistag im ÜK-Zentrum als festes Angebot für Lehrpersonen der Oberstufe im Kanton Bern, inkl. 10. bzw. berufsvorbereitendes Schuljahr, aufgenommen.
Good Practice-Kapitel auf OdACloud
OdACloud ist die Plattform für die Praxisausbildung im Gesundheitswesen des Kantons Bern und stellt Hilfsmittel, Informationen und Kontakte für Ausbildende zur Verfügung. Als Teil des ausgebauten geschützten Bereichs haben wir das neue Kapitel «Good Practice» publiziert. Entstanden aus einem Praxiswunsch und ursprünglich öffentlich, nahmen sich seines Ausbaus die Fachbereichsleitungen Überbetriebliche Zusammenarbeit (ÜZA) der Regionalstellen Praktische Ausbildung Gesundheitsberufe an. Von ihnen selbst erarbeitete und bei der Praxis eingeholte Vorlagen und Instrumente stehen in einem geschützten Login-Bereich kantonal zur Verfügung. Ein automatischer Zugang für alle Mitglieder der vier regionalen ÜZA-Gruppen wurde eingerichtet, ebenso eine Berechtigung für Gäste wie Vertretende aus dem Mittelschul- und Berufsbildungsamt MBA und Tertiär-Bildungsinstitutionen. Das Angebot soll die Ausbildenden weiter in ihrer Funktion stärken mit nützlichen, geschützt abgelegten Beispielen und Informationen.
Die meisten Lehrbetriebe sind ausgesprochen engagiert und geben selbst in dieser vom Personalmangel geprägten Zeit das Beste für die Lernenden. Die Ausbildungsqualität im Gesundheitswesen ist sehr hoch.
Erfreuliche Botschaft aus dem Mittelschul- und Berufsbildungsamt (MBA)
Im vorweihnachtlichen Kurzinterview erläuterten Fachbereichsleiterin Sabine Tuschling und Ausbildungsberaterin Barbara Rebsamen aus der Abteilung Betriebliche Bildung des MBA ihre Eindrücke und Entwicklungen der vorangegangenen Monate. Die kantonale Beratungsstelle habe in letzter Zeit kaum Meldungen zum Jugendschutz erhalten. Die meisten Lehrbetriebe seien trotz Personalmangel sehr motiviert, das Beste für die Lernenden zu geben – sei dies bezüglich Ausbildungsqualität oder dem fachlichen und menschlichen Engagement. Diese positiven Botschaften freuen uns sehr.
Weiterbildungsprogramm 2022/23
Die von uns angebotenen Weiterbildungsmöglichkeiten wurden mit dem Kursprogramm 2022/23 ab September noch intensiviert. Von acht themenspezifischen Fachkursen und einer Sprechstunde zählte das neue Programm insgesamt 20 Kurse inkl. Sprechstunden und Beratung sowie dem CAS-Lehrgang, welcher in Zusammenarbeit mit der EHB angeboten wird. Damit standen den Berufsbildenden und Prüfungsexpert:innen eine Reihe neuer Themen wie psychische Gesundheit der Lernenden oder Diversität, neue Referierende und Kursformate sowie ein ausgebautes Beratungsangebot zur Verfügung. Die Teilnehmendenzahlen entwickelten sich ausgesprochen positiv. Insgesamt konnten wir über 400 Kursteilnehmende zählen.
Gremienarbeit
Als Dienstleistungszentrum für Berufsbildung im Gesundheitswesen engagieren wir uns in zahlreichen kantonalen und nationalen Gremien und wirken in bildungspolitischen Geschäften mit. Die OdA setzt sich ein für das Interesse ihrer elf Mitglieder und den über 350 Gesundheitsbetrieben aus den Versorgungsbereichen Akut, Langzeit, Spitex, Rehabilitation und Psychiatrie.
Neue kantonale Arbeitsgruppe Fachkräfteförderung
Im Rahmen der Strategie 2021-2024 haben wir strategische Handlungsfelder definiert. Dabei fällt der Fachkräfteförderung als Handlungsfeld eine besondere Bedeutung zu. Die im Auftrag des Vorstandes dafür geschaffene Arbeitsgruppe «Fachkräfteförderung» setzt sich aus OdA-Mitgliedverbänden zusammen. Das Anforderungsprofil für die Mitglieder umfasst Erfahrung in der Laufbahnplanung, Personalentwicklung und Rekrutierung von Fachkräften sowie gute Vernetzung im Betrieb und im Versorgungsbereich. Die Arbeitsgruppe erarbeitete Ideen und Handlungsstossrichtungen, die dazu beitragen sollen, um nachhaltig genügend Fachkräfte in das Gesundheitssystem zu bringen und auch zu behalten. Unser Ziel ist, dass die Ergebnisse unter anderem auch im Rahmen der Umsetzung der Pflegeinitiative berücksichtigt werden.
Übertrittsquote FaGe – Höhere Fachschule
Die aktuellen Personalbedarfsschätzungen im Kanton Bern zeigen in allen Versorgungsbereichen einen steigenden Personalbedarf in der Pflege, insbesondere auch auf Tertiärstufe. FaGe spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie sind die stärkste Zubringergruppe für den tertiären Sektor. Vor diesem Hintergrund hat die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) an die Eidgenössische Hochschule für Berufsbildung EHB eine Studie in Auftrag gegeben. Insbesondere die Rolle der Ausbildungsbetriebe wurde analysiert. Im Auftrag der GSI haben wir gemeinsam mit den Regionalstellen der Überbetrieblichen Zusammenarbeit und dem BZ Pflege die Resultate vertieft. Diese sollen den Arbeitgeberverbänden und Betrieben zugänglich gemacht werden.
Zentrale Dienste
Optimaler IT-Support
Anfangs Jahr fanden für die Lernenden weitere Online-Kurse statt. Die Kommunikationskurse mit den externen Schwerhörigen und Gehörlosen der BFSUG Bern und ihren Dolmetschern wurden infolge der anhaltenden Maskenpflicht im Distanzunterricht durchgeführt. Hierfür konnte die IT die interaktiven Clevertouch-Monitore mit einem neu erworbenen Videokonferenzsystem verbinden. Die Lernenden der 34 ÜK-Klassen sowie die Kursleitenden waren von der Qualität der Übertragung und der optimalen Durchführbarkeit begeistert. Alle Kurse konnten problemlos durchgeführt werden – ein Highlight für den IT-Support.
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